Poesie
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Die Luft schmeckt süß
Die Luft schmeckt süß
Beinahe schwerelos
Werde ich durch deine Worte.
Du hauchst und säuselst,
sanfte Brise in mein Ohr hinein.
Die Luft schmeckt süß und ich beginne zu vertraun.
Verrat.
Halt
Und so zittre ich wie Espenlaub.
Abzuschütteln meine Last.
Zwischen Blumen rankend,
gen Himmel strebend vertikal.
Um mich schwarze Nacht,
dem Nichts verfallen.
Körperlos in Schwere schwebend.
Rastlos in den Zeiten webend.
Abends alt und morgens neu.
Dem Kreislauf unverfänglich,
unumgänglich unterworfen.
Hoffend, dass die Wahl nicht fällt.
Denn Fallen ist der Strom,
der das Halten unterbricht.
Schweigen
Deine Stille ist kein Schweigen.
Sie ist das bis zum Hals schlagende Herz.
Sie ist der in der Brust brennende Schmerz.
Dein Schweigen ist keine Stille.
Es ist ein Kloß in der Kehle.
Ein Zeichen, dass ich dir noch fehle?
Falsch:
Ich fehl dir nicht.
Dir fehlt nur das Gesicht,
das ich dir zeigte.
Meine Biegsamkeit,
unsre Zweisamkeit,
deine Einsamkeit
zu verdrängen.
Ich habe dich gewarnt
Ich habe dich gewarnt
Ich hinterlasse Spuren
Ich bin Verdruss
Und überschäumend
Ich kann dir alles geben
Ich habe dich gewarnt
Wände
Meine eignen Wände tragen
Mein Gewicht
Um Kopf und Kragen
Schützend mein Gesicht
Zu verstehen gebend
In Stürmen der Erschöpfung lebend
Ruhe suchend im Orkan
Momente findend
Als der Wahn
Zum Stehen kommt im Raum
Der Wände ohne Ende hat.
Hasst du mich?
Heute schon
Kommt immer wenn ich an dich denke
Geballtes fühlen
Aus seiner Versenke
In die ich es verdammt gehabt
Schon kommts mir vor
Wie Wochen her
Als ich dich hielt
In meiner Unschlüssigkeit
Fest.
In meiner Ratlosigkeit.
Gestern noch
Schlich immer wenn ich an dich dachte
Ein lächeln sich
In mein Gesicht.
Doch heute wird es um mich laut.
Hab Licht um mich herum gebaut.
Und den Schatten kurz vergessen.
Jetzt ist er aus mir raus gekrochen.
Ich habe einen Schwur gebrochen.
Und den nächsten
Leise, heimlich in Gedanken
doch schon wieder ausgesprochen.
Ich frage mich:
wo bist du hin?
Wenn ich in meinem Schatten bin?
Wenn niemand an mich denkt
Wo bin dann ich?
Fühlst du wie mein Schatten-Ich
Sich nach deinen Händen sehnt?
Wie lernt man zu vertraun
Sich nicht nach rechts und links und rundherum
Nach Schatten umzuschaun?
Wenn sobald ich die Augen schließ
Die Dunkelheit mich ganz umhüllt?
Und Stück für Stück
Mein Kopf erneut sich mit zwei Gedanken füllt:
Hasst du mich?
Und hast du mich vergessen?
Erinnerung
Ich möchte die Erinnerung aus mir herausschneiden.
Ein sauberer Schnitt.
Den blutigen Fetzen in den Matsch treten.
Auf dass er da verrotten mag.
Mein Schatten
Wo warst du?
Als ich gerufen hab,
tränenerstickt
deinen Namen ins Nichts gegossen.
Wo warst du?
Als ich stehen blieb,
Welt zerrend an meinen Knöcheln.
Mein Schatten:
Geh ich, folgst du.
Dreh ich mich,
drehst du dich weg.
Nicht wahr?
Es war nie.
War es nie gewesen.
Pastell, Perlen, platt.
War es nie.
Nie ist ein starkes Wort.
Nie, niemals, nicht.
War es nicht so?
Es war nicht so.
So nicht, wie es war.
Ist das wahr?
Streng dich an.
Pastell? Nie.
Perlen? Nicht.
Platt? Niemals.
So war es.
Nicht wahr?
Zuhaus
Mit Liebe
Empfang ich mich in meinem Schmerz.
Halte mir die Türe auf.
Komm rein
Und fühl dich wie Zuhaus.
Machs dir bequem.
Du kennst dich hier ja aus.
Und so gesell ich mich zu mir.
In meinem Schmerz.
Und frag mich:
Finden wir hier wieder raus?
Schluck
Es lebt etwas in meiner Brust.
Klebriger Klumpen pulsiert,
gefangen zwischen meinen Rippen.
Es kommt kein Schrei,
kein Ton,
kein Laut mehr über meine Lippen.
Nur heiße Luft.
Beißende Wut steigt in mir auf,
ich beiße nicht zurück, ich schlucke runter.
Es tut mir leid.
Tut mir so leid, dass ich dich so verletz,
mit meinem Sein und meinem Tun.
Ich will doch, dass du glücklich bist.
Hab alles dran gesetzt und doch
Bist du so traurig, immerzu.
Doch ich weiß, was dich glücklich macht.
Ich muss schlucken.
Jeden Brocken schlucken.
Jeden Klumpen runter würgen
und zwischen meinem sicheren Gerüst aus Knochen
wohl bewahren und beschützen.
Ohne mit der Wimper nur zu zucken.
„Kannst du bitte leiser schlucken?“
Es lebt etwas in meiner Brust.
Klebriger Klumpen pulsiert,
gefangen zwischen meinen Rippen.
Größer werdend Tag für Tag.
Wie lange noch kann ich es in mir halten,
ohne mich entzweizuspalten.
Es kommt kein Schrei,
kein Ton,
kein Laut mehr über meine Lippen.
Nur ein Gedicht.
Ich hoffe, es findet dich nicht.
Du bist es nicht
Du bist es nicht
Du bist es nicht.
Wert mich selbst von mal zu mal,
mehr und mehr zu verliern.
Du bist es nicht.
Leid mein Leiden anzusehn,
und nur Splitter zu verstehn.
Du bist es nicht.
Ohne Grund gewohnt,
dich einzurolln und zu verstecken.
Du bist es nicht.
Doch du bist du
und das ist mehr als nicht genug.
Ich warte nicht,
ich hoffe nicht,
ich steh in Flammen und ich bring
Licht und Wärme in dein Jahr.
Und wenn das Wärmen mir vergeht,
wird es kalt um mich herum.
Ich brenn für dich.
Und ich verbrenne mich.
Ich glaub du hast mich angesehn.
Und etwas hat dich festgehalten.
Ich versuch dich los zu lassen,
in der Hoffnung, dass es hilft,
dich nicht zu verliern.